Entsteht nun doch ein Wohngebiet „Am Müllerhag“? Dieser Frage haben sich die Mitglieder des Hauptausschusses Luckau am Dienstagabend gewidmet. Die Fraktion UWG/FDP/LL hat einen entsprechenden Antrag eingereicht und damit das Thema erneut auf den Tisch gebracht. 45 Flurstücke auf Vier-Hektar-Areal in Luckau Bereits Ende des vergangenen Jahres haben die Luckauer Abgeordneten über eine mögliches Weiterentwicklung des Areals zu einem allgemeinen Wohngebiet gesprochen. Die etwa rund vier Hektar großen Fläche sind in 45 Flurstücke unterteilt. Dort befinden sich derzeit Kleingärten und bebaute Grundstücke, andere Flächen liegen brach. Das Gebiet ist im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Insek) bis 2030 als Untersuchungsgebiet für eine mögliche Wohnbebauung ausgewiesen. Eine Vorab-Befragung im vergangenen Jahr unter den Eigentümern hatte keine Mehrheit gefunden. Aus diesem Grund wurde die Idee von der Verwaltung nicht weiter verfolgt. Bis jetzt. Projektgemeinschaft will zehn Wohneinheiten etablieren In dem Antrag fordern die Abgeordneten nun die Weiterentwicklung des Areals. Zehn Wohneinheiten könnten dort entstehen. Der Bedarf sei vorhanden. Zehn Bauwillige bemühen sich intensiv um Akzeptanz bei der Stadt und den Anwohnern, heißt es in dem Antrag. Sie wollen eine Projektgemeinschaft bilden, die die Kosten für die Aufstellung einen Bebauungsplanes übernehmen will. Das geht aus einer Anliegerversammlung hervor. „Bisherige Anlaufgespräche haben das bestätigt“, sagt Bauamtsleiter Michael Krüger. Auch Medien wie Strom, Wasser und Gas seien laut Fraktion in dem Gebiet ausreichend vorhanden. Die Bebauung würde sich dann an die vorhandenen Wohngebiete im Bersteweg und der Straße der Jugend anschließen. Straße im potenziellen Wohngebiet noch nicht ausgebaut Allerdings wäre beim Ausbau des Areals vermutlich auch die Sanierung der Straße notwendig. Diese ist derzeit nicht ausgebaut. „Die Anforderungen der Querschnittsbreite müssen erfüllt werden“, betont Michael Krüger. Dies ermöglicht den Begegnungsverkehr oder das Durchfahren von Müll- und Lieferfahrzeugen. Um beispielsweise Wartetaschen zu schaffen, sei der Erwerb von Grundstücken notwendig. Welche Kosten dabei auf die Stadt zu kommen könnten, ist noch unklar. „So ein Vorhaben erfordert einen städtebaulichen Vertrag. Darin sind die Kostenübernahmen festgelegt“, erklärt der Bauamtsleiter. Auch die Erschließungsgesellschaft müsse noch gegründet werden. Uta Tölpe (SPD/Grüne) reichen die Informationen nicht aus. „Ich habe ein Problem damit, wenn noch nicht absehbar ist, inwiefern zusätzliche Kosten für die Stadt entstehen“, sagt sie. Bauausschuss berät über Vorhaben „Auch Ursula Rothe (Die Linke) ist skeptisch. „In der Anliegerversammlung wurde deutlich, dass viele nicht bauen wollen. Sie haben Angst, für die Erschließung dennoch herangezogen zu werden“, sagt sie. Werden Eigentümer, die nicht bauen wollen, dennoch finanziell beteiligt? Dies gilt es zu klären. Fakt ist: „Wir schließen eine Gefälligkeitsplanung aus. Wenn, dann betrachten wir das gesamte Gebiet“, sagt der Bauamtsleiter. Über den Antrag soll nun noch einmal der Bau- und Wirtschaftsausschuss beraten. Damit folgen die Mitglieder des Hauptausschusses mehrheitlich dem Vorschlag von Wolfgang Luchmann (SPD/Grüne). Neues Wohngebiet in Herzberger Straße bereits auf Zielgeraden Die Entwicklung neuer Wohngebiete bleibt in Luckau ein wichtiges Thema. Die Nachfrage nach Wohnraum ist groß. Entsprechende Ziele sind daher auch im Insek der Stadt Luckau formuliert. Derzeit bringt die Stadt Luckau ebenfalls ein neues Wohngebiet an der Herzberger Straße auf den Weg. 35 Grundstücke sollen dort auf einer Fläche von rund 4,6 Hektar entstehen. 34 Interessenten gebe es laut Bürgermeister Gerald Lehmann bereits. Die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange sind eingeholt und eingearbeitet. Sofern die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am 17. Dezember mehrheitlich zustimmen, wird der Satzungsbeschluss dafür gefasst. Im Frühjahr 2021 könnte es dann losgehen. Die Erschließungsplanung für das Wohngebiet wird derzeit vorbereitet. Stadt sucht weitere Entwicklungsflächen Unabhängig von der Entscheidung zum Gebiet Am Müllerhag werden darüber hinaus auch weitere mögliche Wohngebiete untersucht. „Aufgrund der Verfügbarkeit und schnellen Realisierung sind wir das Projekt Herzberger Straße als erstes angegangen. Andere Bereiche haben wir nach wir vor auf der Agenda“, erklärt Lutz Borner vom Bauamt.
